Energieverlust spiegelt meines Erachtens einen Teilverlust der Essenz, Lebenskraft oder Seele dar. Die technische Umsetzung in klassischem (A)D&D - der Verlust einer oder mehrerer Erfahrungsstufen - ist aus meiner Sicht echt gruselig.
In mehrerlei Hinsicht.
In jedem Abenteuer merkte man, dass alle Spieler die Luft anhielten, wenn klar wurde, dass einer oder mehrere Gegner Energiesauger waren. Einzelne Würfe entscheiden darüber, ob mühsam gewonnene Erfahrungsstufen sich in Luft auflösen oder nicht.
Ich hatte immer das Gefühl, dass diese Regel einfach zu krass ist - ein unglücklicher Wurf kann die Arbeit und den Lohn vieler Spielabende zu nichte machen. Mir schien immer der Spieler mehr bestraft zu werden als der Charakter... und der Spielspaß war dann das erste Opfer, wenn es Treffer gab.
Hart, ja. Old School, ja. Spaß, nein, für mich und meine Spieler nicht.
Wir sind dann schnell dazu über gegangen, anstelle von Erfahrungsstufen permanent Attribute zu reduzieren. Dies scheint mir bis heute aber eher als regeltechnische Notlösung. Den temporären Erfahrungsstufenverlust mit Rettungswurf-Option von D&D fand ich auch nicht wirklich prickelnd. Zumal jede Form von Stufenverlust Verwaltungsaufwand mit sich bringt... insbesondere bei mehrklassigen Charakteren. Und erst recht bei den mehrklassigen Parallelklassen, die von Hexer & Helden unterstützt werden.
Daher sieht meine im Moment favorisierte Lösung wie folgt aus:
- Energieverlust simuliert die Schwächung der Seele. Betroffene werden zunehmend antriebs- und teilnahmslos und scheinen allmählich zu Schatten ihrer selbst zu werden.
- Energierverlust reduziert permanent den Charismawert des Opfers (Teilnahmslosigkeit, der Schatten des Todes, Entfremdung von der Welt der Sterblichen) und verursacht zudem permanente Abzüge auf Proben (Antriebslosigkeit). Wiederherstellung funktioniert wie üblich.
Was meint ihr dazu?
"Wir sind dann schnell dazu über gegangen, anstelle von Erfahrungsstufen permanent Attribute zu reduzieren. Dies scheint mir bis heute aber eher als regeltechnische Notlösung."
AntwortenLöschenAber bei Charisma ist es OK, oder was? Warum nicht eher soetwas wie "Energierverlust gibt dem Opfer die Eigenschaft Entrückung die permanente Abzüge auf Proben verursacht. Wenn Entrückung den Wert von Charisma erreicht ist die Seele verloren. Wiederherstellung senkt Entrückung um..." ?
Ich fände künstliche Alterung als Ersatz interessanter. Das ganze natürlich mit den entsprechenden Attributsmodifikatoren für bestimmte Altersgruppen à la D&D3.x, wobei bei künstlicher Alterung natürlich nur die körperlichen Attribute betroffen sind.
AntwortenLöschenDas klingt hervorragend.
AntwortenLöschenUnd diese Regelung wertet das Attribut Charisma enorm auf.
So langsam kann ich mich auf Deinem Blog häuslich einrichten ;) Sehr interessant was du so schreibst und regt das Hirn an.
AntwortenLöschenDer Energieverlust ist in der Tat ärgerlich und der damit einhergehende Verwaltungsaufwand ist verdammt hoch. Ich meine, bei D&D3 gibt es noch die Unterscheidung in termporären und permanenten Stufenverlust (oder war das nur bei Attributsverlusten der Fall?). Der Permanente ist definitiv grausam. Den temporären finde ich nicht so schlimm, da man ihm üblicherweise entgehen kann, man hat eben nur für eine Zeit -x auf alle Würfe. Das führt mich zu Deinem Lösungsvorschlag.
Den Abzug auf alle Würfe finde ich gut, er ist sehr einfach zu handhaben und keine Betrafung des Spielers oder jedenfalls nicht über Gebühr. Man verliert ja nichtmal stufenabhängige Spezialfähigkeiten. Was ich nicht ganz verstanden habe ist das mit der Wiederherstellung. Meinst Du die Wiederherstellung durch entsprechende Zauber? Oder kostet die Wiederherstellung XP, wie es ja der Fall wäre, wenn ein temporärer Stufenverlust permanent wird?
Das mit dem Charisma macht mir noch etwas Bauchschmerzen, weil es mich zu sehr an Regeln wie "Kritisch getroffen? *würfel* Oh, ins Gesicht. Das kostet nen Punkt Charisma." erinnet, auch wenn es so sicher nicht gemeint ist. Ich weiss nicht, ob der energieverlust neben dem Abzug auf alles noch einen weiteren Effekt haben muss. Mir würde eher etwas vorschweben wie den Abzug auf CHA-Würfe zu verdoppeln oder um 2 zu erhöhen oder sowas und wenn der (unverdoppelte) Abzug gleich der Stufe/den HD des Charakters ist wird er zum Untoten.
Das benachteiligt Charaktere die Charisma für ihre Zauber brauchen (Barden, Paladine etc.) aber sehr stark, wenn sie schlechter zaubern *und* zusätzlich noch Abzüge bekommen.
AntwortenLöschenAlternative:
- der Charakter bekommt nur Abzüge, wenn sein Charisma unter einen bestimmten "Grenzwert" fällt (weiß nicht welche Werteskala du bei H&H verwendest, bei D&D3 wäre es vermutlich <5).
Auf diese Weise haben Charaktere mit hohem Charisma ("einer starken Seele") eine Art Polster gegen die Angriffe von Untoten.
In der Requiem of a Grim Harvest Kampagne hab ich so viele Stufen verloren wie ich gewonnen hatte.
AntwortenLöschenFand ich aber okay, es zeigt halt auch in Werten wie hart und brutal Ravenloft sein kann.
Seitdem bin ich auch kein Feind des Energieverlustes mehr.
@ragnar: Ja, du hast recht - CH-Verlust ist natürlich auch ein Attributsverlust. Das kommt davon, wenn ich gleichzeitig zu denken und zu schreiben versuche ;-) Mir gefiel der Fokus auf CH allerdings tatsächlich aus den Gründen, @astropia anmerkt - es wertet das sonst eher unterbewertete CH-Attribut auf.
AntwortenLöschenDie Idee mit der Entrückung finde ich aber auch sehr gut... muss ich mal drüber nachdenken. Zumal ich die Bezeichnung sehr mag :-) Hmmm...
@TheClone: Ja, ich meinte Wiederherstellung durch entsprechende Zauber.
@alexandro: Paladine verwenden in H&H übrigens auch WE als Zauberattribut - ist ja auch göttliche Magie...
@Sascha: Künstliche Alterung inklusive Schockwurf mag ich auch sehr... aber als besondere Fähigkeit einiger weniger Monster... Geister hatten bei uns immer was ganz besonderes (10-40 Jahre Alterung.... ui :-) ).
@ragnar: Die Entrückungsidee gefällt mir echt gut :-) Magst Du mir deinen realen Namen für die Credits verraten?
AntwortenLöschenGerne, ich schick dir 'ne email!
AntwortenLöschen